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Schwarmfisch – Synchronisation in Perfektion

30 Okt 2018

Was gibt es Schöneres als schwerenlos durch einen Fischschwarm zu tauchen? Dieses Erlebnis ist hier auf den Malediven keine Seltenheit!

Anmutig und perfekt auf einander abgestimmt, wirkt das ganze wie eine eingeübte Choreografie. Schwärme von Fusilieren und Buckelkopf-Schnapper sind ein echter Blickfang. So dicht aneinander gedrängt versperren sie uns manchmal sogar die Sicht auf das Riff. Dann plötzlich, ausgelöst durch ein unsichtbares Signal, schießen die Fische in unterschiedliche Richtungen und die Schwarmformation löst sich auf. Das kann nur eins bedeuten: Gefahr. Fische spüren herannahende Gefahr mit Hilfe ihres Seitenlinienorgans, den sogenannten »Ferntastsinn«. Hunderte bis tausende winzige Sinneszellen, als Linie aus Poren an der Körperlängstseite der Fische erkennbar, lassen sie auch nur kleinste Druckwellen spüren.
Diese Organ hilft ihnen auch im Schwarm, so dicht aneinander gedrängt, genug Abstand zu halten, um sich nicht zu berühren und die Schwarmbewegung als Gemeinschaft beizubehalten. Es gibt keinen Anführer, der Fischschwarm bewegt sich als eigenständige »Masse«. Schwimmt ein Taucher hindurch, so bildet sich automatisch eine kleine Gasse, die sich danach sofort wieder schließt.

Das ganze fällt unter den Begriff »Kollektive Intelligenz«. Ein Schwarm von Fischen bietet Sicherheit. Das Individuum selbst ist schwierig zu erkennen, zumal kann die Masse an Fisch potenzielle Raubfische verwirren. Auch die Fortpflanzung profitiert, da bei der Eiablage durch die Menge an Eiern ein Großteil den Raubfischen entgeht.

Nimm dir einfach ein wenig Zeit beim nächsten Mal, wenn du einen Fischschwarm siehst. Beobachte welcher Fisch zuerst die Richtung des Schwarms ändert und lass dich langsam durch sie hindurch gleiten und sei auch wenn nur für kurze Zeit ein teil des Schwarms. Die perfekte Gelegenheit für Fotographen.