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Ein Tag im Leben eines Schnorchelführers

20 Nov 2016

Eins nach dem anderen, zuerst eine Wetterüberprüfung – ein Spaziergang den Anlegesteg hinunter verrät fantastische Bedingungen – kein Wind, keine Wellen und ein Ozean, der einem Spiegel gleicht, ein perfekter Tag für einen Schnorchelausflug vom Boot aus! Abdulla vom Saaraa Boot begrüβt mich herzlich mit einem „Guten Morgen“ und möchte von mir erfahren, wie viele Gäste wir heute auf unserem Boot willkommen heiβen; er mag es, vorbereitet zu sein, bevor es losgeht.

Zurück zum Tauchcenter, ich öffne die Türen, tippe die Bootsliste von der handschriftlichen Liste ab, in die sich die Schnorchler selbst eingeschrieben haben und bin dann bereit, zusammen mit meinen Gästen zum Boot zu gehen. Auf dem Boot angekommen, erkläre ich das Prozedere und dann legen wir schon ab und fahren zum ersten Schnorchelplatz.

Aber wartet, aus der Entfernung kann ich Delphine springen sehen; ich sage Jupitey, dem Kapitän des Saaraa Bootes, in diese Richtung zuzusteuern. Als wir dort ankommen, kann ich Nikas Boot sehen, Nika springt umher und schreit etwas, ich kann sie leider nicht verstehen, aber beim genaueren Hinsehen kann ich Grindwale zwischen den Delphinen erkennen. Von da an fange ich auch an herumzuspringen und zu schreien! Für diejenigen von Euch, die noch nie einen Grindwal gesehen haben: Der seht aus wie ein riesiger fetter Delphin. Die Grindwale waren umgeben von einer Schule aus Groβen Tümmlern und einem Segelfisch. Die Wale sprangen, die Delphine quiekten und schwammen die ganze Zeit neben unserem Boot umher und der Segelfisch zeigte uns seine wunderschöne schwarze und dunkelviolette Flosse während er uns umkreiste. Ich habe niemals zuvor so etwas wunderschönes wie den Sprung eines Wals heraus aus dem Ozean erlebt, nur zwei Meter von unserem Boot entfernt – es war, als ob er mich direkt anstarrte mit seinen schönen, unschuldigen Augen. Ein Moment dieser Art kann nicht beschrieben und genauso wenig jemals vergessen werden. Wir verbrachten ungefähr eine Stunde mit all diesen unglaublichen marinen Lebewesen bevor wir unsere Schnorchelplätze ansteuerten. Du kannst nie wissen, was Du entdeckst, solange Du Dich auf dem freien Ozean befindest und ganz spontane Unterbrechungen wie diese sind immer sehr zu schätzen.

Genauso gut wie ein bisschen den Walen zuzugucken, können unsere Gäste auch unseren »Manta Wahnsinn« miterleben. Erst kürzlich sind unsere Mantarochen ins Lhaviyani Atoll zurückgekehrt und verbringen ihren Tag damit im Fushivaru Gebiet Plankton zu fressen und anschlieβend geputzt zu werden – unsere Manta-Such-Boote versuchen so oft wie möglich dahin herauszufahren. Auf diesen Ausfahrten bekommen unsere Gäste eine kurze Erläuterung über diese unglaublichen Meeresbewohner bevor wir zu ihnen ins Wasser springen. Es gibt zwei wichtige Dinge, die man bedenken sollte, wenn man mit Mantas schnorchelt – berühre niemals einen Manta und verfolge niemals einen Manta (Du wirst ihn sowieso nicht erwischen, weil er sich im Wasser so viel schneller fortbewegen kann als Du!). Vor Kurzem hatten wir 6 bis 9 Mantarochen auf jeder Ausfahrt und konnten mit ihnen jedes Mal circa zwei Stunden schnorcheln. Die Mantas führen uns Loopings vor, tauchen vor Dir auf mit ihrem breiten Grinsen im Gesicht als ob sie Dir ein freundliches ‚Hallo‘ entgegnen möchten, schwimmen aneinandergereicht in Formation und so vieles mehr. Das Schnorcheln mit Mantas wird ein Erlebnis sein, welches ihr für immer wie einen Schatz hüten werdet.

Geschieben von Schnorchelführerin Simona

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